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Symptome und Risiken

Zusammengestellt und geprüft von S. Temizel, MPH, Fachärztin für Hygiene- und Umweltmedizin, Augsburg

Eine SARS-CoV-2 – Infektion kann sich ganz unterschiedlich äußern. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) entwickeln 55 – 85% der Infizierten Symptome und erkranken an COVID-19 – so nennten man eine symptomatische Erkrankung mit SARS-CoV-2. Es gibt aber auch Personen, die ihre Infektion überhaupt nicht bemerken (asymptomatische Verläufe).

Die häufigsten Symptome sind Husten, Fieber und Schnupfen. Eine Störung oder sogar Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns – ein Symptom das zu Beginn der Pandemie sehr häufig und für SARS-CoV-2 spezifisch (also einzigartig) war, tritt bei den jetzt kursierenden Varianten nur noch bei ca. jedem 5. Erkrankten auf. Weitere Symptome sind laut RKI Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Konjunktivitis, Hautausschlag, oder Lymphknotenschwellung. Auch schwere Symptome wie Atemnot oder Apathie bis zur Somnolenz (Bewusstseinseintrübung) sind möglich.

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Wann sollte ich unbedingt medizinische Hilfe in Anspruch nehmen?

Wenn Sie unter schweren akuten Symptomen wie schwerer Atemnot, akuten Brustschmerzen oder einer (vorübergehenden) Beeinträchtigung des Bewusstseins leiden, fordern Sie bitte umgehend medizinische Hilfe an (Notruf Telefon 112)!

Wie unterscheidet sich COVID-19 von anderen Erkrankungen der Atemwege?

Mit Auftreten von SARS-CoV-2 wurde die für den Winter typische „Grippewelle“ 2020 abrupt beendet – ein Effekt der Kontaktbeschränkungen und des Maske Tragens. 2021 fiel die Erkältungs- und Grippesaison sogar nahezu ersatzlos aus. 2022 kommt es nun wieder vermehrt zu Atemwegsinfektionen mit anderen Erregern. Die üblichen Verdächtigen sind zurück: Influenza (die „echte“ Grippe), das Respiratorische Synzytialvirus (RSV), Rhinoviren („Schnupfenviren) und noch einige mehr. In manchen Gebieten ist es schon wahrscheinlicher, dass eine symptomatische Person an Influenza erkrankt ist, als an COVID-19. Vor allem bei Kindern sind die aktuellen Infektionszahlen mit Influenza und RSV so hoch, dass die Kinderkliniken überlastet sind.

Influenza – die „echte Grippe“

Die „echte“ Grippe äußert sich in einem sehr plötzlichen Krankheitsbeginn mit hohem Fieber, Husten und ausgeprägtem Krankheitsgefühl. Eine Unterscheidung zu COVID-19 ist nicht so einfach möglich, nur ein Test kann hier helfen. Influenza-Erkrankte leiden in der Regel etwas kürzer an den Symptomen und sind auch nicht so lange ansteckend, wie COVID-19 – Erkrankte. SARS-CoV-2 gilt als ansteckender als Influenza. Auch bei der Influenza kann es schwere Verläufe geben und auch mit diesem Virus ist nicht zu spaßen. Seit langem gibt es eine jährlich angepasste Influenza-Impfung, die für Menschen ab 60, Schwangere, Risikogruppen mit Vorerkrankungen, alle im Gesundheitswesen Tätigen und durchaus auch für Menschen, die viele Kontakte haben, empfohlen ist – fragen Sie hierzu Ihre/n Hausarzt/-ärztin.

RSV / Rhinoviren

Erwachsene, die mit diesen Erregern in ihrem Leben schon häufig Kontakt hatten, erkrankten in der Regel nicht schwer. Hauptsymptome bei einer Rhinovirusinfektion sind Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Fieber und andere schwerere Symptome sind selten.

RSV ist vor allem für kleine Kinder gefährlich – hier kann es zu schweren Infektionen der unteren Atemwege kommen, die einen Krankenhausaufenthalt und Sauerstoffgabe oder gar eine Beatmung notwendig machen können. Aber auch ältere Menschen, v.a. mit Vorerkrankung des Herz-Kreislaufsystems und der Lunge, können schwer an RSV oder seinen Komplikationen erkranken.

Testen oder nicht testen?

„Krank ist krank“, wird so mancher denken. Dennoch ist es aus folgendem Grund sinnvoll, sich testen zu lassen: sowohl für COVID-19 als auch für Influenza stehen Medikamente zur Verfügung, die vor allem bei Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf gegeben werden können. Die Medikamente haben gemeinsam, dass sie möglichst früh gegeben werden sollen, um die bestmögliche Wirkung zu entfalten. Das Motto ist also: „Kenne Deinen Feind“.

Wer hat ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19?

Risikogruppen für einen schweren Verlauf einer COVID-19 Erkrankung (Quelle: RKI)

Chronische Erkrankungen stellen ein Risiko für einen schwereren Verlauf einer Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) – im Übrigen aber auch anderer Infektionen – dar. Dieser Personenkreis sollte insbesondere auf die Einhaltung der empfohlenen Hygienemaßnahmen achten. Lesen Sie hierzu das Kapitel „Ansteckungsrisiko und Vorbeugung gegen eine Ansteckung“.

Eine Regel gilt aber immer: wer sich krank fühlt, sollte sich von anderen isolieren und Kontakt meiden. So lassen sich Übertragungen auf andere vermeiden – egal ob nun COVID-19, Influenza, RSV, Rhinoviren und wie sie noch alle heißen…

Kontakte, Diagnosen und Impfungen

Wenn Sie Kontakt zu einer mit SARS-CoV-2 infizierten Person hatten, steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, sich ebenfalls zu infizieren. Obwohl sich Kontaktpersonen nicht mehr in Quarantäne begeben müssen, sollten Sie dennoch für 7 Tage Kontakte reduzieren und v.a. keinen Kontakt zu oben genannten Risikogruppen pflegen. Hier könnte eine Ansteckung schlimme Folgen haben.

Einmal infiziert – für immer geschützt?

Eine durchgemachte Infektion mit SARS-CoV-2 hinterlässt im Regelfall eine gewisse Immunität gegen eine erneute Ansteckung. Dennoch sind erneute Infektionen mit dem SARS-CoV-2 Virus – vor allem mit unterschiedlichen Virusvarianten möglich. Sicher kennen Sie einige Personen, die sich schon mehrfach mit SARS-CoV-2 infiziert haben.

Sollten bei Ihnen nach durchgemachter Infektion erneut Symptome einer COVID-19 Erkrankung auftreten, kann es zu einer erneuten Infektion gekommen sein. Aktuell gilt eine Person bis 3 Monate nach durchgemachter Infektion (Symptombeginn / Erstnachweis) als „genesen“. Liegt die Infektion länger zurück, gelten die gleichen Regeln und Risiken wie bei Personen ohne durchgemachte Infektion. Aus diesem Grund wird auch bei durchgemachter Infektion dringend die Impfung gegen COVID-19 empfohlen.

Die in Deutschland zugelassenen Corona-Impfstoffe zeigen in Studien eine gute Wirksamkeit gegen Infektionen und v.a. schwere Verläufe von und Tod durch COVID-19. Eine vollständige Impfung gegen SARS-CoV-2 scheint auch einen gewissen Schutz gegen die Weiterverbreitung des Virus zu bieten – dieser ist aber leider nicht von langer Dauer. Vor allem bei länger zurückliegender Impfung kann es – auch wenn der Schutz vor schweren Verläufen weiter besteht – erneut zu einer Ansteckung und Weiterverbreitung des Virus kommen.

Ist ein negativer Test immer zuverlässig?

Das Coronavirus (SARS-CoV-2) vermehrt sich bei Erkrankungsbeginn und auch bei Personen ohne Symptome vornehmlich im oberen Atemtrakt – genauer an der Rachenhinterwand aber auch in der Nase. Hier werden gewöhnlich Abstriche für PCR-Tests auf das Coronavirus entnommen. Im Laufe der Erkrankung kann sich das Virus in den unteren Atemtrakt verlagern und ist dann im Rachenabstrich nicht mehr nachweisbar. Der Rachenabstrich zeigt schon 1 bis 2 Tage vor Symptombeginn und bis ca. dem 4. Tag nach Symptombeginn sehr zuverlässige Ergebnisse. Dies bedeutet, dass in dieser Phase ein negativer Abstrich mit hoher Sicherheit zeigt, dass keine Infektion vorliegt. Wenn Sie schon einmal negativ auf das Coronavirus getestet wurden, schließt dies eine Infektion zu einem späteren Zeitpunkt allerdings nicht aus. Wenn Symptome neu auftreten, sollten Sie eine erneute Bewertung durchführen.

Für Selbsttests und nahezu an jeder Straßenecke stehen so genannte Antigen-Schnelltests zur Verfügung. Diese sind aber deutlich unzuverlässiger („weniger sensitiv“) als die klassische PCR-Testung. Antigen-Tests zeigen häufig erst 1 – 2 Tage nach Symptombeginn ein positives Ergebnis, falsch-negative Ergebnisse treten häufiger auf, gar nicht so selten auch falsch-positive Ergebnisse. Dennoch sind diese Tests – wenn regelmäßig durchgeführt – hilfreich für das Pandemiemanagement in der Bevölkerung – beispielsweise, wenn man einen Besuch im Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung plant. Wichtig ist, dass ein negatives Antigen-Testergebnis kein „Freifahrtschein“ für die Missachtung der allgemeinen Hygieneregeln (AHA-L) ist.

Homeoffice, Kinderbetreuung, Haushalt ...

…die aktuelle Situation stellt vor allem Familien mit Kindern vor große Herausforderungen. Hier sind unsere Empfehlungen für mentale und körperliche Fitness, leckere Küche und eine schöne Familienzeit:

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